Umfrage Branchenpersönlichkeiten
Garagisten haben auch in 100 Jahren noch eine Daseinsberechtigung
6. Januar 2023 agvs-upsa.ch – Januar ist für einen Ausblick der perfekte Monat. Das Jahr ist noch frisch, die Batterien geladen und der Blick nach vorn gerichtet auf das, was da kommen mag. An Herausforderungen fehlt es im Autogewerbe ja nicht. Eine Umfrage bei Branchenpersönlichkeiten zeigt, wie breit die Palette ist.
(v.l.n.r.) Charles-Albert Hediger, Zentralvorstand des AGVS. Christian Müller, Garagist und Präsident der AGVS-Sektion Zürich. Gabriel Galliker, CEO Gruppe der Emil Galliker Holding AG. Alexander Hasler, Geschäftsleiter der Walter Hasler AG in Frick. Andri Zisler, Zentralvorstand des AGVS. David Schweizer, Geschäftsführer der P. Schweizer AG in Liestal. Edwin Koller, Inhaber der Freihofgarage in Näfels. Markus Hesse, Zentralvorstand des AGVS.
Was sind aus Ihrer Sicht aktuell die zwei, drei grössten Herausforderungen für Unternehmer im Automobilgewerbe?
Derzeit liege der Markt um mehr als 30 Prozent unter dem Markt vor der Covid-Krise, sagt Charles-Albert Hediger, Mitglied im AGVS-Zentralvorstand. Ein Grossteil der Marken sei involviert und in dieser Situation würden die kurzfristigen Herausforderungen für ihn als Garagisten wie folgt lauten: «Erstens die Aufrechterhaltung eines akzeptablen Rentabilitätsniveaus trotz des Umsatzrückgangs aufgrund von Lieferverzögerungen. Zweitens die Aufrechterhaltung der Kundenzufriedenheit und damit das Halten der Kunden trotz unsicherer Lieferzeiten. Und drittens die Sicherstellung der Mobilität der Kunden selbst.»
Christian Müller, Garagist und Präsident der AGVS-Sektion Zürich, ergänzt Hedigers Aussage mit einem zusätzlichen Aspekt: «Die momentanen Lieferschwierigkeiten stellen eine grosse Herausforderung dar. Trotzdem müssen wir qualifiziertes Personal halten, um für die Zeit danach gut gerüstet zu sein.» Eine grössere Herausforderung sieht Müller aktuell auch in der anstehenden Anpassung der Vertriebssysteme wie zum Beispiel die Umstellung auf Agenturverträge. «Das macht die Planung der näheren Zukunft nicht einfach.» Diesen Punkt markiert auch Markus Hesse, Geschäftsführer von Emil Frey Ebikon und Kriens, wenn er darauf hinweist, dass es die Fachkräfte weiterhin professionell auszubilden gelte, um diese dann in der Garage halten zu können. Das bedinge allerdings «ein zeitgemässes und professionelles Personalmanagement».
«Die grösste Herausforderung aus meiner Sicht ist klar der anhaltende Fachkräftemangel», sagt Gabriel Galliker, CEO Gruppe der Emil Galliker Holding AG. «Hier müssen wir aktiver werden, gefragt ist ein Umdenken.» Wiederholende Arbeiten seien anders zu organisieren. Unter dieses Kapitel fällt für ihn aber auch die Rekrutierung von Lernenden. David Schweizer, Geschäftsführer der P. Schweizer AG in Liestal, pflichtet Gabriel Galliker bei: «Der Mitarbeiterbestand ist sehr jung», sagt er. Mitarbeitende würden nach der Ausbildung schnell in andere Gewerbe abwandern. Er stellt auch fest, dass bei Mitarbeitenden seit der Corona-Pandemie neue Bedürfnisse entstanden seien, zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten und Homeoffice.
Edwin Koller, Inhaber der Freihofgarage in Näfels, sieht Unternehmer im Autogewerbe ganzheitlich gefordert: «Lieferengpässe bei fast allen Modellen, ein ausgetrockneter Occasionsmarkt, problematische Teilebeschaffung und das Führen von Mitarbeitern.» Für dasselbe Resultat brauche es immer mehr Aufwand, sagt er. Für ihn kommt die anspruchsvolle Gratwanderung zwischen all den Antriebssystemen noch dazu. Es scheint, so Koller, nur noch eine richtige Meinung zu geben. Andri Zisler, wie Charles-Albert Hediger und Markus Hesse ebenfalls im Zentralvorstand des AGVS, sieht die Sicherstellung der für die Entwicklung neuer Geschäftsmöglichkeiten erforderliche finanzielle Solidität als eine weitere aktuelle Herausforderung. Und: «Sich als Spezialist für private Mobilität auf dem Markt zu profilieren.» Alexander Hasler, Geschäftsleiter der Walter Hasler AG in Frick, bringt seine aktuell grösste Herausforderung wie folgt auf den Punkt: «Die Kunden bei Laune zu halten und Ihren zurecht hohen Ansprüche gerecht zu werden, erfordert von unseren Teams enorme Anstrengungen. Nicht selten gehen wir die Extrameile.»
Und wo sehen Sie mittelfristig die grössten Herausforderungen?
Bei Charles-Albert Hediger spielt der Garagist im Rahmen der individuellen Mobilität der Zukunft eine wichtige Rolle: «Es gilt, diese Mobilität aufrechtzuerhalten und ihr Image auf allen Ebenen zu stärken.» Für ihn spielt dabei auch der Übergang zu einer umweltfreundlicheren Mobilität eine wichtige Rolle. Christian Müller hält «Investitionen in die E-Werkstätten» für zentral. Diese Aufrüstung gelte grundsätzlich ebenfalls für alle anderen Antriebsformen. Und wie Charles-Albert Hediger hält auch er es für notwendig, den Wert des motorisierten Individualverkehrs hervorzuheben. «Als Garagisten leben wir von dieser Mobilität», betont er. Pragmatisch äussert sich Markus Hesse zu dieser Frage: «Grundsätzlich geht es darum, sich nur mit dem auseinanderzusetzen, was man auch beeinflussen kann», sagt er. Seine Prioritäten sieht er in zwei Punkten: «Kosten im Griff haben und das Personal in der Spur halten.»
Mittelfristig die grösste Herausforderung sieht David Schweizer darin, dass Hersteller den direkten Kontakt mit den Kunden herstellen, Garagen umgangen und Verträge nur noch mit grossen Investoren geschlossen werden. «Die vertragliche Bindung der Verkaufs- und Aftersales-Geschäfte führt zu Preisdruck und zu einer Verschiebung der Arbeit zu grösseren Unternehmen», befürchtet er. Die grösste Herausforderung für Edwin Koller wird darin liegen, «die richtige Balance zwischen den Bedürfnissen der Kunden, der Mitarbeitenden und den betriebswirtschaftlichen Zielen zu finden».
Für Andri Zisler steht die individuelle Entwicklung und Festigung der Identität des Unternehmens und die Entwicklung neuer Dienstleistungen im Vordergrund. Und weiter: «Die Vermarktung von Dienstleistungen, die Kunden derzeit kostenlos angeboten werden.» Der Wartungsaufwand werde bedeutend abnehmen, ist Alexander Hasler überzeugt. «Der Verlust an Auslastung in den Werkstätten wird kompensiert werden müssen.» In diesem Zusammenhang erachtet Alexander Hasler vor allem auch «das Betreiben eines erfolgreichen und professionellen Gebrauchtwagengeschäfts als sehr wichtig, um den Kunden beziehungsweise den Fahrzeugbestand ausbauen zu können».
Und wo sehen Sie die Chancen?
«Wem es gelingt, als Mobilitätsdienstleister wahrgenommen zu werden, kann es schaffen», ist Gabriel Galliker überzeugt. Das bedeute jedoch ein fundamentales Umdenken, primär bezogen auf die Nutzung von Daten und die Steuerung über klare Prozesse. Mobilitätsdienstleister ist auch der Begriff, den Alexander Hasler verwendet, wenn er von der grössten Chance für den Garagisten spricht. Dazu gehören für ihn aber auch Sharing-Modelle: «Die Kundschaft verlangt nach Angeboten für Kurz- und Langzeitmieten, um zu jedem Zeitpunkt das richtige Fahrzeug zu fahren.» In diese Richtung sieht auch Charles-Albert Hediger das Autogewerbe sich entwickeln. Die Angebotspalette geht für ihn über Carsharing bis hin zum Verkauf und Installation von Stromzapfsäulen. Zudem empfiehlt er auch einen Blick auf den Markt für Young- und Oldtimer zu werfen: «Auch wenn Oldtimer ein Nischenprodukt darstellen, ist der Markt lukrativ und kann die Tätigkeit einer Autowerkstatt ergänzen.» Im Bereich von Zusatzgeschäften sieht auch David Schweizer ein Potenzial, sei das bei Versicherungen oder bei Garantien. Das grösste Potenzial aber sieht er für die nächsten zehn Jahre im Aftersales-Business bei den Fahrzeugen, die älter als fünf Jahre alt sind – demnach im Handel mit Occasionen. Christian Müller glaubt, dass umfassende Dienstleistungen rund um die Mobilität ein wesentlicher Erfolgsfaktor darstellen. Und gleichzeitig ist er überzeugt, «dass das Kundenerlebnis in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird». Genau hier setzt auch Andri Zisler ein: «Emotionen waren dank des Produkts, mit dem wir handeln, bisher das Markenzeichen unseres Wirtschaftssektors», hält er fest und sagt: «Der Fokus sollte wieder auf Emotionen gelenkt werden und möglicherweise darauf, neue Emotionen zu wecken.»
Optimistisch in die Zukunft blickt Edwin Koller: «Als Garant für die Zukunft sehe ich, dass es die Garage immer brauchen wird. Wenn man anpassungsfähig bleibt, dann hat man auch in 100 Jahren noch eine Daseinsberechtigung.» Und Markus Hesse empfiehlt: «Innovativ, kreativ und unternehmerisch bleiben und die Herausforderungen mit Mut und Zuversicht angehen.»
(v.l.n.r.) Charles-Albert Hediger, Zentralvorstand des AGVS. Christian Müller, Garagist und Präsident der AGVS-Sektion Zürich. Gabriel Galliker, CEO Gruppe der Emil Galliker Holding AG. Alexander Hasler, Geschäftsleiter der Walter Hasler AG in Frick. Andri Zisler, Zentralvorstand des AGVS. David Schweizer, Geschäftsführer der P. Schweizer AG in Liestal. Edwin Koller, Inhaber der Freihofgarage in Näfels. Markus Hesse, Zentralvorstand des AGVS.
Was sind aus Ihrer Sicht aktuell die zwei, drei grössten Herausforderungen für Unternehmer im Automobilgewerbe?
Derzeit liege der Markt um mehr als 30 Prozent unter dem Markt vor der Covid-Krise, sagt Charles-Albert Hediger, Mitglied im AGVS-Zentralvorstand. Ein Grossteil der Marken sei involviert und in dieser Situation würden die kurzfristigen Herausforderungen für ihn als Garagisten wie folgt lauten: «Erstens die Aufrechterhaltung eines akzeptablen Rentabilitätsniveaus trotz des Umsatzrückgangs aufgrund von Lieferverzögerungen. Zweitens die Aufrechterhaltung der Kundenzufriedenheit und damit das Halten der Kunden trotz unsicherer Lieferzeiten. Und drittens die Sicherstellung der Mobilität der Kunden selbst.»
Christian Müller, Garagist und Präsident der AGVS-Sektion Zürich, ergänzt Hedigers Aussage mit einem zusätzlichen Aspekt: «Die momentanen Lieferschwierigkeiten stellen eine grosse Herausforderung dar. Trotzdem müssen wir qualifiziertes Personal halten, um für die Zeit danach gut gerüstet zu sein.» Eine grössere Herausforderung sieht Müller aktuell auch in der anstehenden Anpassung der Vertriebssysteme wie zum Beispiel die Umstellung auf Agenturverträge. «Das macht die Planung der näheren Zukunft nicht einfach.» Diesen Punkt markiert auch Markus Hesse, Geschäftsführer von Emil Frey Ebikon und Kriens, wenn er darauf hinweist, dass es die Fachkräfte weiterhin professionell auszubilden gelte, um diese dann in der Garage halten zu können. Das bedinge allerdings «ein zeitgemässes und professionelles Personalmanagement».
«Die momentanen Lieferschwierigkeiten stellen eine grosse Herausforderung dar. Trotzdem müssen wir qualifiziertes Personal halten, um für die Zeit danach gut gerüstet zu sein.»
Christian Müller, Garagist und Präsident der AGVS-Sektion Zürich«Die grösste Herausforderung aus meiner Sicht ist klar der anhaltende Fachkräftemangel», sagt Gabriel Galliker, CEO Gruppe der Emil Galliker Holding AG. «Hier müssen wir aktiver werden, gefragt ist ein Umdenken.» Wiederholende Arbeiten seien anders zu organisieren. Unter dieses Kapitel fällt für ihn aber auch die Rekrutierung von Lernenden. David Schweizer, Geschäftsführer der P. Schweizer AG in Liestal, pflichtet Gabriel Galliker bei: «Der Mitarbeiterbestand ist sehr jung», sagt er. Mitarbeitende würden nach der Ausbildung schnell in andere Gewerbe abwandern. Er stellt auch fest, dass bei Mitarbeitenden seit der Corona-Pandemie neue Bedürfnisse entstanden seien, zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten und Homeoffice.
Edwin Koller, Inhaber der Freihofgarage in Näfels, sieht Unternehmer im Autogewerbe ganzheitlich gefordert: «Lieferengpässe bei fast allen Modellen, ein ausgetrockneter Occasionsmarkt, problematische Teilebeschaffung und das Führen von Mitarbeitern.» Für dasselbe Resultat brauche es immer mehr Aufwand, sagt er. Für ihn kommt die anspruchsvolle Gratwanderung zwischen all den Antriebssystemen noch dazu. Es scheint, so Koller, nur noch eine richtige Meinung zu geben. Andri Zisler, wie Charles-Albert Hediger und Markus Hesse ebenfalls im Zentralvorstand des AGVS, sieht die Sicherstellung der für die Entwicklung neuer Geschäftsmöglichkeiten erforderliche finanzielle Solidität als eine weitere aktuelle Herausforderung. Und: «Sich als Spezialist für private Mobilität auf dem Markt zu profilieren.» Alexander Hasler, Geschäftsleiter der Walter Hasler AG in Frick, bringt seine aktuell grösste Herausforderung wie folgt auf den Punkt: «Die Kunden bei Laune zu halten und Ihren zurecht hohen Ansprüche gerecht zu werden, erfordert von unseren Teams enorme Anstrengungen. Nicht selten gehen wir die Extrameile.»
Und wo sehen Sie mittelfristig die grössten Herausforderungen?
Bei Charles-Albert Hediger spielt der Garagist im Rahmen der individuellen Mobilität der Zukunft eine wichtige Rolle: «Es gilt, diese Mobilität aufrechtzuerhalten und ihr Image auf allen Ebenen zu stärken.» Für ihn spielt dabei auch der Übergang zu einer umweltfreundlicheren Mobilität eine wichtige Rolle. Christian Müller hält «Investitionen in die E-Werkstätten» für zentral. Diese Aufrüstung gelte grundsätzlich ebenfalls für alle anderen Antriebsformen. Und wie Charles-Albert Hediger hält auch er es für notwendig, den Wert des motorisierten Individualverkehrs hervorzuheben. «Als Garagisten leben wir von dieser Mobilität», betont er. Pragmatisch äussert sich Markus Hesse zu dieser Frage: «Grundsätzlich geht es darum, sich nur mit dem auseinanderzusetzen, was man auch beeinflussen kann», sagt er. Seine Prioritäten sieht er in zwei Punkten: «Kosten im Griff haben und das Personal in der Spur halten.»
Mittelfristig die grösste Herausforderung sieht David Schweizer darin, dass Hersteller den direkten Kontakt mit den Kunden herstellen, Garagen umgangen und Verträge nur noch mit grossen Investoren geschlossen werden. «Die vertragliche Bindung der Verkaufs- und Aftersales-Geschäfte führt zu Preisdruck und zu einer Verschiebung der Arbeit zu grösseren Unternehmen», befürchtet er. Die grösste Herausforderung für Edwin Koller wird darin liegen, «die richtige Balance zwischen den Bedürfnissen der Kunden, der Mitarbeitenden und den betriebswirtschaftlichen Zielen zu finden».
«Die grösste Herausforderung liegt mittelfristig darin, die richtige Balance zwischen den Bedürfnissen der Kunden, der Mitarbeitenden und den betriebswirtschaftlichen Zielen zu finden.»
Edwin Koller, Inhaber der Freihofgarage in Näfels.Für Andri Zisler steht die individuelle Entwicklung und Festigung der Identität des Unternehmens und die Entwicklung neuer Dienstleistungen im Vordergrund. Und weiter: «Die Vermarktung von Dienstleistungen, die Kunden derzeit kostenlos angeboten werden.» Der Wartungsaufwand werde bedeutend abnehmen, ist Alexander Hasler überzeugt. «Der Verlust an Auslastung in den Werkstätten wird kompensiert werden müssen.» In diesem Zusammenhang erachtet Alexander Hasler vor allem auch «das Betreiben eines erfolgreichen und professionellen Gebrauchtwagengeschäfts als sehr wichtig, um den Kunden beziehungsweise den Fahrzeugbestand ausbauen zu können».
Und wo sehen Sie die Chancen?
«Wem es gelingt, als Mobilitätsdienstleister wahrgenommen zu werden, kann es schaffen», ist Gabriel Galliker überzeugt. Das bedeute jedoch ein fundamentales Umdenken, primär bezogen auf die Nutzung von Daten und die Steuerung über klare Prozesse. Mobilitätsdienstleister ist auch der Begriff, den Alexander Hasler verwendet, wenn er von der grössten Chance für den Garagisten spricht. Dazu gehören für ihn aber auch Sharing-Modelle: «Die Kundschaft verlangt nach Angeboten für Kurz- und Langzeitmieten, um zu jedem Zeitpunkt das richtige Fahrzeug zu fahren.» In diese Richtung sieht auch Charles-Albert Hediger das Autogewerbe sich entwickeln. Die Angebotspalette geht für ihn über Carsharing bis hin zum Verkauf und Installation von Stromzapfsäulen. Zudem empfiehlt er auch einen Blick auf den Markt für Young- und Oldtimer zu werfen: «Auch wenn Oldtimer ein Nischenprodukt darstellen, ist der Markt lukrativ und kann die Tätigkeit einer Autowerkstatt ergänzen.» Im Bereich von Zusatzgeschäften sieht auch David Schweizer ein Potenzial, sei das bei Versicherungen oder bei Garantien. Das grösste Potenzial aber sieht er für die nächsten zehn Jahre im Aftersales-Business bei den Fahrzeugen, die älter als fünf Jahre alt sind – demnach im Handel mit Occasionen. Christian Müller glaubt, dass umfassende Dienstleistungen rund um die Mobilität ein wesentlicher Erfolgsfaktor darstellen. Und gleichzeitig ist er überzeugt, «dass das Kundenerlebnis in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird». Genau hier setzt auch Andri Zisler ein: «Emotionen waren dank des Produkts, mit dem wir handeln, bisher das Markenzeichen unseres Wirtschaftssektors», hält er fest und sagt: «Der Fokus sollte wieder auf Emotionen gelenkt werden und möglicherweise darauf, neue Emotionen zu wecken.»
«Wem es gelingt, als Mobilitätsdienstleister wahrgenommen zu werden, kann es schaffen!»
Gabriel Galliker, CEO Gruppe der Emil Galliker Holding AG.Optimistisch in die Zukunft blickt Edwin Koller: «Als Garant für die Zukunft sehe ich, dass es die Garage immer brauchen wird. Wenn man anpassungsfähig bleibt, dann hat man auch in 100 Jahren noch eine Daseinsberechtigung.» Und Markus Hesse empfiehlt: «Innovativ, kreativ und unternehmerisch bleiben und die Herausforderungen mit Mut und Zuversicht angehen.»
Umfrage in der AGVS-Sektion Aargau
crc. Im Herbst 2022 hat die AGVS-Sektion Aargau ihre 336 Mitgliederfirmen zu den aktuellen und mittelfristigen Herausforderungen sowie möglichen Chancen für neue Geschäftsmöglichkeiten befragt. Resultat: Die Liefersituation und der Fachkräftemangel bereiten am meisten Sorgen.
crc. 7,5 Prozent beziehungsweise 25 Mitglieder nahmen an der Umfrage teil. 64 Prozent der 25 Betriebe, die geantwortet haben, sehen aktuell vor allem die Liefersituation bei den Neuwagen als grösstes Problem. 32 Prozent der Firmen bereitet der Fachkräftemangel Sorgen. Weitere aktuelle Problemkreise bilden das Verhältnis zum Importeur (24 Prozent), die Beschaffung von Ersatzteilen (24 Prozent), die Preissteigerungen (16 Prozent) und reduzierte Margen (12 Prozent).
Bei den mittelfristigen Herausforderungen sehen 36 Prozent der Befragten die verzögerte Lieferung der Neuwagen als Problem. 28 Prozent von ihnen beklagen den Mangel von passendem Personal. 20 Prozent sind unzufrieden mit den Lieferfristen der Ersatzteile. Je 12 Prozent erwähnen die Planung der Personalressourcen, die Verfügbarkeit von Occasionen und die Margenanpassungen als Problemzonen.
Doch die Garagen sehen auch neue Geschäftsmöglichkeiten. 32 Prozent sehen das «Überzeugen der Kunden durch Fachkompetenz» und die Spezialisierung auf die E-Mobilität als Chance. 28 Prozent erachten die Diversifikation der Antriebe als Chance. Andere erhoffen sich durch die verbesserte Auslastung der Werkstatt (16 Prozent) sowie durch die Fahrzeugvermietung und den Occasionshandel (je 12 Prozent) neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Umstellung auf die Elektromobilität wird positiv wahrgenommen, um sich als Spezialist zu profilieren. Etliche Firmen bewerten jedoch eine tiefere Auslastung der Werkstatt in diesem Zusammenhang als Gefahr. Sie rechnen mit sinkenden Verkäufen von Ersatzteilen.
crc. Im Herbst 2022 hat die AGVS-Sektion Aargau ihre 336 Mitgliederfirmen zu den aktuellen und mittelfristigen Herausforderungen sowie möglichen Chancen für neue Geschäftsmöglichkeiten befragt. Resultat: Die Liefersituation und der Fachkräftemangel bereiten am meisten Sorgen.
crc. 7,5 Prozent beziehungsweise 25 Mitglieder nahmen an der Umfrage teil. 64 Prozent der 25 Betriebe, die geantwortet haben, sehen aktuell vor allem die Liefersituation bei den Neuwagen als grösstes Problem. 32 Prozent der Firmen bereitet der Fachkräftemangel Sorgen. Weitere aktuelle Problemkreise bilden das Verhältnis zum Importeur (24 Prozent), die Beschaffung von Ersatzteilen (24 Prozent), die Preissteigerungen (16 Prozent) und reduzierte Margen (12 Prozent).
Bei den mittelfristigen Herausforderungen sehen 36 Prozent der Befragten die verzögerte Lieferung der Neuwagen als Problem. 28 Prozent von ihnen beklagen den Mangel von passendem Personal. 20 Prozent sind unzufrieden mit den Lieferfristen der Ersatzteile. Je 12 Prozent erwähnen die Planung der Personalressourcen, die Verfügbarkeit von Occasionen und die Margenanpassungen als Problemzonen.
Doch die Garagen sehen auch neue Geschäftsmöglichkeiten. 32 Prozent sehen das «Überzeugen der Kunden durch Fachkompetenz» und die Spezialisierung auf die E-Mobilität als Chance. 28 Prozent erachten die Diversifikation der Antriebe als Chance. Andere erhoffen sich durch die verbesserte Auslastung der Werkstatt (16 Prozent) sowie durch die Fahrzeugvermietung und den Occasionshandel (je 12 Prozent) neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Umstellung auf die Elektromobilität wird positiv wahrgenommen, um sich als Spezialist zu profilieren. Etliche Firmen bewerten jedoch eine tiefere Auslastung der Werkstatt in diesem Zusammenhang als Gefahr. Sie rechnen mit sinkenden Verkäufen von Ersatzteilen.
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