Silvano Buob weiss, was er will – den Wechsel in die Autobranche

Den Traumberuf gefunden

Silvano Buob weiss, was er will – den Wechsel in die Autobranche

7. November 2022 agvs-upsa.ch – Der gelernte Produktionsmechaniker Silvano Buob hegt schon lange den Traum, eines Tages Autos zu verkaufen und als Automobil-Verkaufsberater tätig zu sein. Der 24-Jährige Ruswiler aus dem Kanton Luzern sagt: «Es braucht eine gewisse Offenheit, mich anzustellen, und ich brauche Glück, trotz meinem Rollstuhl diesen Weg einschlagen zu können.»

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Auch in seiner Freizeit liebend gerne mit seinem Auto unterwegs: Silvano Buob aus Ruswil LU will sich am liebsten in der Autobranche weiterbilden und arbeiten. Fotos: AGVS-Medien

Cym. Wäre der Unfall nicht passiert, wäre er womöglich Automobil-Mechatroniker geworden: Silvano Buob hadert aber nicht, stellt sachlich fest, dass es für ihn aufgrund seiner Einschränkungen nicht möglich sein wird, diesen Beruf je auszuüben. Zu viel körperlicher Einsatz wäre gefragt. Als er gerade mal zwei Jahre alt ist, kippt vor seinem Elternhaus ein Stapler auf ihn. Das war im Jahr 2000. Seither ist er querschnittsgelähmt. Dass ihm sein Rollstuhl für einen anderen Beruf in der Automobilbranche aber keinen Strich durch die Rechnung macht, zeigt unter anderem seine erfolgreiche EFZ-Lehre als Produktionsmechaniker, die er im letzten Jahr abschloss. Für ihn steht fest: «Ich will in die Autobranche und am liebsten in den Verkauf.»

Derzeit arbeitet er weiterhin in der Kurmann Technik AG in Ruswil LU. Es ist das Unternehmen, das ihm die erste Ausbildung ermöglicht hatte. Gestartet war der Autofan mit einer zweijährigen Lehre zum Mechanikpraktiker EBA, bevor er zusätzlich die Lehre als Produktionsmechaniker dranhängte. Vom Schweizerischen Paraplegikerzentrum (SPZ) in Nottwil erhielt er für seinen Arbeitsalltag einen höhenverstellbaren Spezialrollstuhl. Dieser erlaubt es ihm auch heute noch, auf Augenhöhe mit Kunden und Mitarbeitenden zu kommunizieren. Denn mittlerweile arbeitet er nicht mehr in der Produktion, sondern im Lager und Verkauf. «Ich schätze den Kundenkontakt sehr», sagt er.
 
«Es wird kein einfacher Weg, aber wenn man was erreichen will, muss man eben was leisten.»

Silvano Buob,gelernter Produktionsmechaniker

Für seinen Werdegang erhielt Buob 2021 den Paul-Hürlimann-Preis. Diese Auszeichnung des KMU- und Gewerbeverbands Kanton Luzern (KGL) wird Menschen überreicht, die eine Ausbildung unter erschwerten Bedingungen meistern. Aber der heute 24-Jährige will mehr und so besucht er nebenbei noch die Handelsschule, um seinem Ziel ein Stück näherzukommen. An seinem konkreten Autotraumberuf habe sich nichts geändert, wie er sagt. «Ob der Betrieb nun gross, klein oder familiär ist, spielt für mich keine so grosse Rolle. Es kommt immer auf das Team an.» Auch die Marke sei ihm gar nicht mal so wichtig, auch wenn sein Herz für Grössen wie Audi, BMW und Mercedes schlage. Um von seinem Wohnort im kleinen und beschaulichen Ruswil, wo er mit seiner Partnerin lebt, zur kürzlich gestarteten Weiterbildung zu fahren, nutzt er seinen Skoda mit besonderer Vorrichtung. Dasselbe gilt für seinen BMW, den er am liebsten in der Freizeit nutzt. «Ich hatte mit 16 Jahren bereits eine Sonderbewilligung, um ein Auto zu fahren, das habe ich natürlich schon damals geliebt», sagt er. Mithilfe eines zusätzlichen Reifens am Steuer kann er indirekt das Gaspedal und die Bremse bedienen. «Auto, Motor, Handwerk, Töff, das waren schon immer meine Leidenschaften. Als die normale Schulzeit zu Ende war, graute mir auch davor, eine kaufmännische Lehre zu beginnen. Ich bin hier auf dem Land aufgewachsen, ich bin immer in Bewegung und das Handwerkliche liegt mir.» Dass er sich für seinen Traumberuf im Autogewerbe als Quereinsteiger zusätzliches Wissen aneignen müsse, sei ihm bewusst. «Es wird kein einfacher Weg, aber wenn man was erreichen will, muss man eben was leisten. Das ist auch bei den Fussgängern so», sagt er und lacht.
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