Nicht nur im Ausrutschen liegt die Gefahr

Passendes Schuhwerk

Nicht nur im Ausrutschen liegt die Gefahr

28. September 2022 agvs-upsa.ch – Quetschungsgefahr, ölige Böden, Hochvolt: Die Sicherheitsschuhe müssen in der Werkstatt so einiges aushalten. Die AGVS-Medien haben bei Firmen, die entsprechendes Schuhwerk im Sortiment haben, nachgefragt, was Garagisten bei der Auswahl von Sicherheitsschuhen beachten müssen.

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Die richtige Schutzklasse definieren: Je nach Arbeitsbereich darauf achten, dass der Schuh auch Spritzwasser-Schutz bietet (S2 oder S3). Falls Gefahr von unten droht, zum Beispiel Nägel, die Schutzklasse S1P oder S3 wählen. Bei Arbeit an E-Autos auf isolierendes Schuhwerk setzen. Foto: iStock

cym. Alternative Antriebe sind auf dem Vormarsch. Mit der Frage nach den passenden Schuhen, die auch bei Arbeiten an diesen Fahrzeugen schützen, sehen sich die Mitarbeitenden der Marke Uvex, bekannt für ihre Schutzausrüstungen im Arbeit- und Sportbereich, immer öfters konfrontiert. «Unsere Kunden fragen oft nach der richtigen Schutzausrüstung bei der Wartung von E-Autos», bestätigt Sandro Azzarito, Leiter Verkauf Uvex Arbeitsschutz (Schweiz) AG, auf Anfrage. Gerade im Umgang mit E-Autos und dem Akku – meist eine leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie – sei besondere Vorsicht geboten, weil die Batterien zum einen Gefah-renstoffe enthalten, die giftig und leicht brennbar seien. Zum anderen stünden die Stromleitungen im Elektrofahrzeug unter Hochspannung von bis zu 800 Volt. «Die Gefahr bei Arbeiten an und mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen liegt deshalb bei Arbeiten unter Spannung», so Sandro Azzarito weiter. Aufgrund dieser tödlichen Gefahr werden Schutzausrüstungen der PSA-Kategorie 3 benötigt (nicht zu verwechseln mit Schutzklasse S3). Generell sei auf eine vollständig isolierende Ausrüstung zu achten, dazu gehören isolierende Polymerstiefel oder -überschuhe oder alternativ eine isolierende Matte, auf der dann auch ohne isolierendes Schuhwerk gearbeitet werden kann. 

Weiter sollten auch die üblichen Gefahren in der Garage nicht unterschätzt werden. Dazu gehören mögliche Verletzungen durch Gegenstände, die herunterfallen, und damit Quetschungsgefahr, das Einklemmen der Füsse oder das Anstossen mit Zehen und Fersen. Diese Gefahren zählt Renato Censori, Leiter Bereich Arbeitsschutz der Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG in Urdorf ZH, auf Anfrage auf. «Schutzschuhe sind im Fersenbereich verstärkt und brauchen eine rutschhemmende Sohle.» Hinzu kommen Atmungsaktivität und ein möglichst geringes Gewicht als weitere wichtige Aspekte, die einen Arbeitsschuh auszeichnen müssen. Dass Rutschfestigkeit und eine benzinbeständige Laufsohle in einer Werkstatt essenziell sind, betont auch Ferroflex, die als Händler auf Produkte von Uvex setzen. Generell sei ein Sicherheitsschuh der Schutzklasse S3 für den Einsatz in einer Garage zu empfehlen. «Diese verfügen über einen geschlossenen Schaft und eine durchtrittshemmende Zwischensohle», erklärt Antonio Palella, Leiter Produktmanagement der Ferroflex Group AG. Damit sei man gegen Öle und Kraftstoffe sowie vor spitzen Gegenständen auf dem Boden geschützt. 

Ist der passende Schuh erst einmal gefunden, gilt es, für die Langlebigkeit die richtigen Pflegemassnahmen zu treffen. «Ein Arbeitsschuh kann naheliegenderweise schnell kaputt gehen», sagt Peter Thomi, Ge-schäftsführer der Thomi + Co AG in Lotzwil BE. «Wir empfehlen einen Wechsel spätestens nach einem Jahr, aber dies kann auch wesentlich häufiger erforderlich sein, etwa bei starkem Verschleiss, fehlender Pflege, falschem Trocknen oder dergleichen», betont er. Mindestens sei ein passender Schuhpflegespray zu verwenden. «Je nach Anwendung und Abnützung halten Schuhe erfahrungsgemäss mindestens sechs Monate», gibt auch Renato Censori den Garagisten mit auf den Weg. «Im Bereich der Mechanik raten wir, die Schuhe einmal pro Jahr auszuwechseln, den alten Schuh mit einer neuen Einlegesohle zu versehen und pro Mitarbeitenden zwei Paar Schuhe abwechselnd zu verwenden. Denn: Wir müssen im Hinterkopf behalten das Schuhe während circa 40 bis 50 Stunden die Woche getragen werden müssen.»
 
Das sind die fünf wertvollsten Tipps für Garagisten:

▪ Auf die Materialien und Qualität achten.
▪ Eine rutschfeste und benzinbeständige Laufsohle wählen.
▪ Die richtige Schutzklasse definieren: Je nach Arbeitsbereich darauf achten, dass der Schuh auch Spritzwasser-Schutz bietet (S2 oder S3). Falls Gefahr von unten droht, zum Beispiel Nägel, die Schutzklasse S1P oder S3 wählen. Bei Arbeit an E-Autos auf isolierendes Schuhwerk setzen.
▪ Für Autowaschbereich Gummistiefel der Klasse S5.
▪ Tragekomfort und sportliches Design erhöhen bei den Trägern und Trägerinnen die Akzeptanz.
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