Umrüsten auf DAB+
Bei diesen Preisen sind Kunden eher bereit, in ein Digitalradio zu investieren
Dienstag, 19. April 2022 an der BBZG Goldau
Mittwoch, 20. April 2022 an der STFW Winterthur
Freitag, 22. April 2022 im AGVS Ausbildungszentrum Sissach
Mittwoch, 2. November 2022 im The Valley in Kemptthal (STFW)
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Stefan Künzli, Werkstattleiter Lueg AG in Sursee LU, will vorbereitet sein und setzt sich intensiv mit der Umrüstung der analogen Radios auf DAB+ in Fahrzeugen auseinander. Fotos: AGVS-Medien
cym/mfi. Für Garagisten ist die geplante Umstellung der UKW-Sender auf DAB+ eine gute Nachricht. Gemäss Schätzungen müssen rund 2.5 Millionen Fahrzeuge in absehbarer Zeit umgerüstet werden. Diese Tatsache bietet den Garagisten die Chance, um von Zusatzeinnahmen und zufriedenen Kunden zu profitieren. Denn das Umrüsten ist auch eine Gelegenheit, um mit dem Kunden ins Gespräch zu kommen und sie enger an die Garage zu binden. Was es für die Umrüstung auf DAB+ eines Fahrzeuges aber braucht, ist Know-how. Denn jedes Fahrzeugmodell ist anders und braucht eine individuelle Lösung, die dem Kunden erstens passt und zweitens auch funktioniert. Eine einfache Lösung für alle Autos gibt es nicht und die Zeiten, in denen es genügte, das DIN-Gerät ein- und auszubauen, sind vorbei.
«Da wir Fachpersonen sind, muss man uns nicht erklären, wie eine Nachrüstung eingebaut wird, sondern welche Produkte und Technologien sich für das jeweilige Fahrzeug eignen», sagt Stefan Künzli. Er ist seit 20 Jahren Werkstattleiter in der Zweigniederlassung der Lueg AG in Sursee LU. Er sagt, dass er genau dieses Wissen vom AGVS-Lehrgang DAB+ mitgenommen habe und deshalb den Kurs weiterempfehle. Zudem habe er Kontakte geknüpft und könne sich für Support an die beiden Kursreferenten Ernst Werder, Weer GmbH, und Sandro Angeloni, Exklusiv Car-Hi-Fi GmbH, wenden.
Die einfachste Lösung für die Umrüstung: Eine Antenne an der Frontscheibe.
Radio wird immer häufiger digital gehört. Die Technologieumstellung des analogen Radioempfangs auf DAB+ läuft schon seit mehreren Jahren. Die Einstellung der Radioprogramme über UKW hätte zunächst gestaffelt für die SRG-Sender ab 2022 und für Privatradios ab Januar 2023 ablaufen sollen. Spätestens per 31. Dezember 2024 ist definitiv Schluss für alle UKW-Sender. Auch das Rauschen gehört dann ebenfalls der Vergangenheit an. Ein Parallelbetrieb ist zu aufwendig und teuer. Während in modernen Autos DAB+ zum Standard gehört, sind zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin viele Fahrzeuge mit analogen Radios ausgerüstet.
«Ich will auf die Anfragen, die dann kommen, vorbereitet sein», sagt Stefan Künzli im Hinblick auf diese Entwicklung. «Es ist mir wichtig, mich jetzt mit der Thematik auseinanderzusetzen.» Denn mit jedem Auftrag, den er erfolgreich umsetze, steige auch seine Effizienz. «Es ist ein Learning by doing.» Bisher verdiene er noch nicht allzu viel an den Umrüstungen. Das soll sich dank der Routine ändern. Was zähle, sei die Erfahrung. «Es ist wichtig, sich jetzt mit den Optionen vertraut zu machen», sagt er. Dann lohne sich auch der Aufwand noch mehr. Er gehe stark davon aus, dass sich die Anfragen häufen. Zudem müsse er mit der Umrüstung jetzt beginnen, um auch das Wissen später an alle Zweigniederlassungen weitergeben zu können. Bisher führe er alle Aufträge, die rund 2 bis 4 Stunden dauern, nur in der Zweigniederlassung Sursee aus. Im Betrieb sind rund 20 Angestellte und 6 Lernende tätig.
Der Start der UKW-Radios geht bis ins Jahr 1952 zurück. Die Tage dieser Technologie sind aber gezählt. Ab Ende 2024 wird der analoge Radioempfang eingestellt. Der AGVS-Lehrgang bietet sich für alle an, die als DAB+-Spezialisten Zusatzeinnahmen generieren wollen. Foto: Lueg AG
Am einfachsten für den Garagisten ist die Umrüstung, wenn die DAB+-Antenne an der Frontscheibe oben rechts montiert werden kann. Bei einer Teilintegration gehört meist ein kompaktes Bedienteil an der Mittelkonsole zum Montageumfang. Bei einer Vollintegration sind keine zusätzliche Bedienelemente nötig. «Aber nicht alle Kunden wollen eine sichtbare Antenne an der Frontscheibe», sagt Künzli. Auch die Optik sei wichtig. Alternative Wege bieten Antennenverstärker oder die Montage einer Antenne in der Stossstange. Bei alten Autos funktionieren auch ein DAB+-Splitter an der originalen FM-Antenne. Mit solchen Komponenten könne er nun Lösungen zwischen 800 bis 1200 Franken anbieten. Und für diesen Preis seien mehr Kunden bereit, im Auto auf DAB+ umzustellen.
Während bei den Neuwagen kaum ein Auto ohne digitalen DAB+-Empfang aus dem Showroom fährt, verfügen noch 40 Prozent des bestehenden Fahrzeugparks über keinen digitalen Radioempfang. In Zusammenarbeit mit der Schweizer Radiobranche, DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.
Um zu den Umrüstspezialisten für DAB+ mit Kompetenzausweis zu gehören, unterstützt der AGVS seine Mitglieder. Ernst Werder von Weer GmbH leitet den entsprechenden Lehrgang, wo sowohl die DAB+-Technologie als auch alle DAB+-Netze erklärt werden. Zudem wird aufgezeigt, wie die verschiedenen DAB+-Upgrade-Lösungen fachgerecht in den verschiedenen Marken und Modellen verbaut werden. Auch das Marketing kommt nicht zu kurz, denn den Teilnehmenden wird aufgezeigt, wie der Kundschaft eine Auf- oder DAB+-Nachrüstung verkauft werden kann.
Jeder Betrieb, dessen Mitarbeitende den Lehrgang besuchen und erfolgreich abschliessen, erhält einen AGVS-Kompetenzausweis und wird auf der offiziellen DAB+-Homepage (dabplus.ch) aufgeführt. Zusätzlich verweist ein Link auf die DAB+-Library, wo verschiedene Werbemittel zum Downloaden bereitstehen.
Informationen und Anmeldungen:
AGVS/UPSA, Laurence Favre, Wölflistrasse 5, 3006 Bern, Telefon 031 307 15 44, laurence.favre@agvs-upsa.ch
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